Auch Gewinner müssen Steuern zahlen – Wenn sie was leisten.
Wo Geld im Spiel ist, ist auch das Finanzamt nicht weit. Diese Erfahrung müssen immer mehr Menschen machen, die in Game-Shows oder bei Sport- und Wissenschaftswettbewerben Preisgelder erhalten – denn diese müssen oftmals als zusätzliche Einkünfte versteuert werden.
Wie gewonnen, so zerronnen
Die Freude bei Big-Brother-Gewinner Sascha Sirtl war groß, als er 2005 nach 365 Tagen im TV-Container den Gewinn von einer Million Euro erhielt. Doch noch größer als die Freude war der Frust, der einige Jahre später entstand, als das Finanzamt eine Steuernachzahlung von 500.000 Euro verlangte. Sieben Jahre nach dem Gewinn der Show wurde gerichtlich entschieden, dass Gewinne aus Reality- und Castingshows versteuert werden müssen. Ähnlich wurde auch in anderen Fällen entschieden, bei denen eine Leistung des späteren Gewinners erbracht wurde und diese schlussendlich zum Preisgeld führte. Ein Gewinn ist also nichts, was man freudestrahlend entgegennehmen kann – vielmehr ist es Geld, das erst einmal dem Finanzamt als Einnahme angezeigt werden muss. Das gilt auch dann, wenn es sich um ein Preisgeld in Quiz-Shows und ähnlichem handelt. Kandidaten von „Wer wird Millionär“ sind somit auch beim Finanzamt beliebt und werden zur Kasse gebeten.
Spielen im Online-Casino steuerrechtlich relevant?
Gewinne müssen nur dann nicht versteuert werden, wenn sie aus einem Glücksspiel stammen. Wer also mit einem Lotto-Gewinn richtig absahnt, muss sich nicht um etwaige Steuern sorgen. Bei einem Glücksspiel ist laut Regelung der Zufall im Spiel und es wird keine wirkliche Leistung erbracht. Somit ist das gewonnene Geld steuerfrei.
Doch wie sieht es bei Spielen in Online-Casinos wie dem Casumo Casino aus? – Darüber müssen sich jetzt die Gerichte einig werden, denn Poker-Ass Eddy Scharf soll seine Preisgelder versteuern und sieht das nicht ein. In der ersten Instanz entschied das Finanzgericht Köln, dass Pokern kein Glücksspiel sei, sondern eher besondere Fähigkeiten erfordert. Scharf sieht das anders und nun liegt der Fall beim Bundesfinanzhof in München, wo entschieden werden muss, ob Poker-Gewinne tatsächlich steuerpflichtige Einnahmen sind. Der Entscheid wird als äußerst spannend eingestuft, denn je nach Ausgang könnten zukünftig unzählige Hobby-Spieler von Poker & Co zur Kasse gebeten werden.
Wie es mit anderen Spielen aussieht, muss dann wohl noch separat entschieden werden, denn auch bei Black Jack, Roulette und ähnlichem war bisher nur von einem Glücksspiel die Rede. Spricht man diesen Spielen allerdings eine analytische Fähigkeit oder den Einsatz von Geschicklichkeit zu, könnte sich das schnell ändern. Wer Preisgelder gewinnt, sollte daher zeitnah beim Finanzamt nachfragen, ob eine Versteuerung der Gewinne erforderlich ist. Ansonsten kann es zu bösen Überraschungen kommen, wenn das Geld plötzlich nachversteuert werden soll.
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