Der HSV muss für die 2. Liga planen
55 Jahre lang spielte der Hamburger SV in der ersten Bundesliga. Die Hanseaten waren Gründungsmitglied und war bereits 1963 in der obersten deutschen Spielklasse am Ball. Sie wurden mehrfach Deutscher Meister, Pokalsieger und haben in der Königsklasse große Erfolge gefeiert.
2018 kam der Schock für die Anhänger des HSV – der Abstieg in die Zweitklassigkeit und Duelle gegen den Rivalen FC St. Pauli. Als letztes Gründungsmitglied stiegen die Hamburger in die Zweite Liga ab. Was als einmaliger Ausrutscher abgetan wurde, ist inzwischen brutale Realität. Der HSV muss noch mindestens ein drittes Jahr zweitklassig planen.
Schlechte Serie kostet Aufstieg
Mit einem klaren Ziel ist Trainer Dieter Hecking im Sommer 2019 beim Hamburger Sportverein angetreten. Zurück in die Bundesliga sollte der erfahrene Trainer die Hanseaten führen. Hecking trat die Nachfolge von Hannes Wolf an. Der 17 Jahre jüngere Trainer verfehlte in der Vorsaison das Ziel.
Auch Hecking, der unter anderem beim VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach oder Alemannia Aachen als Cheftrainer aktiv war, verfehlte das Ziel. Durch ein schlechtes Abschneiden in den Spielen nach der Corona-Krise hat der Hamburger SV den Aufstieg verpasst. Der ehemalige Bundesliga-Dino muss ein drittes Jahr in Folge mit der Zweiten Liga planen. Das führt zu einem erneuten Umbruch an der Elbe.
Der Umbruch folgt
Aus einem Jahr werden mindestens drei Jahre in der Zweiten Liga. Für den Hamburger SV bedeutet das harte Einschnitte beim Personal. Der teure Kader ist nicht finanzierbar in der Zweitklassigkeit. Diverse Spieler werden den Verein verlassen. Bei einigen Spielern läuft der Vertrag aus, andere Kicker waren ohnehin nur ausgeliehen. Bei einem Verkauf wird der Verein zwangsweise auf Geld verzichten müssen.
Der zusammenfassende Bericht über den Marktwert der Spieler von Betway Sports zeigt, wie sehr sich die Marktwerte der Fußballspieler im Laufe der Zeit verändert haben. Beim HSV kommt der fehlende sportlich Erfolg hinzu. Das trägt nicht dazu bei, nicht bezahlbare Spieler zu einem guten Preis zu verkaufen.
Ein erstes Opfer des Umbruchs war der Trainer. Dieter Hecking wird die Mannschaft im Hamburger Volksparkstadion. Damit dreht sich das Trainerkarussell beim Hamburger SV weiter. In den letzten 10 Jahren haben 18 Trainer auf der Bank Platz genommen und das Team betreut. Dabei saßen einige Trainer wie etwa der Argentinier Rodolfo Cardoso oder Bruno Labbadia mehrfach auf dem Posten des Chefcoaches.
Das Gerüst steht
Ein großes Fragezeichen steht hinter den Sponsoren. Sie haben den Hamburger SV zwei Jahre lang in der Zweiten Bundesliga die Stange gehalten. Die Geduld ist bei einigen großen Geldgebern am Limit. Fest wurde mit einer Rückkehr in die Bundesliga gerechnet.
Konsequenzen hat der verpasste Bundesligaaufstieg auf der Brust der Hanseaten. Emirates, die staatliche Fluggesellschaft des Emirats Dubai, hat sein Engagement als Trikotsponsor bei den Hamburgern beendet. Bei der Fluggesellschaft kommt der sportliche Misserfolg zur rechten Zeit. Aufgrund der Corona-Krise ist das Unternehmen arg gebeutelt. Das Aus als Trikotsponsor spart Emirates einen hohen Millionenbetrag pro Jahr.
Größere Sorgen würden den Verantwortlichen beim HSV ein Aus des Investors Klaus-Michael Kühne machen. Der Unternehmer hat in den letzten Jahren wiederholt sehr viel Geld in den Verein gesteckt. Zufriedenheit wird der verpasste Aufstieg bei ihm nicht auslösen.