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Laeiszhalle

Am 4. Juni 1908 wurde die Laeiszhalle, damals das größte und modernste Konzerthaus Deutschlands, festlich eingeweiht. Der bekannte Hamburger Reeder Carl Heinrich Laeisz hatte testamentarisch verfügt, dass die Firma F. Laeisz den Betrag von 1,2 Millionen Mark stiftet und damit den Bau »einer würdigen Stätte für die Ausübung und den Genuss edler und ernster Musik« ermöglicht. Die Summe wurde später von seiner Witwe Sophie Christine Laeisz noch erhöht.

Neobarock

Die Architekten Martin Haller und Erwin Meerwein, die sich bereits mit dem Bau des Hamburger Rathauses einen Namen gemacht hatten, errichteten das neobarocke Konzerthaus, das bis heute zu den schönsten Europas zählt. Über 2.000 Besucher fasst der Große Saal mit seiner einzigartigen Glasdecke, der Kleine Saal bietet heute mehr als 600 Gästen Platz. Im charmanten Studio E finden kleinere Veranstaltungen und Konzerte statt. In der Pause lädt das mondäne Brahms-Foyer zum stilvollen Lustwandeln und Erfrischen ein. Sein Herzstück ist die symbolistische Marmorplastik von Johannes Brahms, die Max Klinger 1909 schuf.

Lebendige Geschichte

Von Beginn an hat die Laeiszhalle Musikgeschichte geschrieben: Prominente Künstler wie Richard Strauss, Sergej Prokofieff, Igor Strawinsky und Paul Hindemith spielten und dirigierten eigene Werke. Der 12-jährige »Wundergeiger« Yehudi Menuhin gab 1930 ein umjubeltes Gastspiel, und Maria Callas’ legendäre Konzerte (1959 und 1962) sind unvergessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den sie unversehrt überstand, erlebte die Laeiszhalle ein ungewöhnliches Intermezzo:
Die britischen Besatzer nutzten ihre Räume vorübergehend als Funkhaus für ihren Militärsender BFN und lagerten im Foyer 60.000 Jazz-Schellackplatten. Chris Howland startete hier als Radio-DJ seine Karriere.

Über 400.000 Besucher

Auch heute geben sich die internationalen Stars der Musikwelt in der Laeiszhalle die Klinke in die Hand, zugleich ist sie Treffpunkt für das Hamburger Musikleben. Hier sind auch die renommierten Orchester der Stadt – Philharmoniker Hamburg, NDR Sinfonieorchester und Hamburger Symphoniker – sowie das Ensemble Resonanz als »Ensemble in Residence« beheimatet. Das Publikum weiß die hochkarätigen musikalischen Ereignisse zu schätzen: Über 400.000 Besucher kommen jedes Jahr in die Laeiszhalle.
Auf Grund des relativ geringen Raumvolumens und der Anordnung der Bühne ist die strong>Laeiszhalle hervorragend für das klassische und frühromantische Orchesterrepertoire, jedoch weniger für die groß besetzten Werke des 20. Jahrhunderts geeignet.

Information zur Namensgebung

Mit der feierlichen offiziellen »Taufe« auf den Namen Laeiszhalle wurde im Januar 2005 etwas nachgeholt, was schon zur Einweihung 1908 hätte passieren sollen.
Lange Zeit war der Name »Laeiszhalle« neben der schlichten Bezeichnung »Musikhalle« in der Öffentlichkeit präsent. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte sich der Name Musikhalle durch. Der altehrwürdige hamburgische Name Laeisz bindet das Konzerthaus noch enger an die Stadt und erinnert an die lange Tradition bürgerlichen Engagements von Hamburgern für das Kulturleben der Hansestadt. Als Stifter der Laeiszhalle bekennt sich die Reederei F. Laeisz zu einer langfristigen Sponsoring-Partnerschaft.

Text: www.elbphilharmonie.de


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